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Trauerfeier: Der See als Letzte Ruhestätte ist beliebt

Das Verhältnis zum Tod hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Immer mehr Menschen wünschen sich eine weltliche Bestattung, ausserhalb der Kirche. Häufig wird eine Seebestattung gewählt. Diese Trauerfeier wird in der Regel durch eine professionelle, selbständige Zeremonienleiterin oder -leiter durchgeführt.

 


Ich durfte schon mehrere Seebestattungen gestalten. Die Gründe, wieso sich die verstorbene Person oder die Angehörigen dafür entschieden haben, waren vielfältig. Meist jedoch war die Liebe zum Wasser, einem bestimmten See oder die Faszination der Schifffahrt ausschlaggebend.

Doch ich erinnere mich auch an ein Ehepaar, das vor einigen Jahren aus Deutschland in die Schweiz kam und die Witwe nun – nach dem Tod ihres geliebten Mannes – wieder dorthin zurückkehren wird. Sie wollte ihren Mann nicht auf einem Grab hier in der Schweiz zurücklassen. Viel schöner fand sie den Gedanken, seine Asche dem Vierwaldstättersee zu übergeben, wo diese via Reuss, Aare und Rhein den Weg zurück in seine Heimat Deutschland und ins Meer findet.

 

Trauerfeier auf dem See

Passende Atmosphäre für den Abschied eines geliebten Menschen

Und dann gibt es noch jene Menschen, denen die Vorstellung gefällt, nach dem Tod wieder eins mit der Natur zu werden, integriert in den ewigen Kreislauf des Lebens. Die Ruhe eines Sees, seine liebliche Schönheit, aber auch die wogenden Wellen und das Fliessen des Wassers bieten eine passende und eindrucksvolle Atmosphäre, für eine Trauerfeier. Auch ein stiller Bergsee mit traumhaftem Panorama finde ich sehr tröstlich für den letzten Weg eines geliebten Menschen.

 

Berühmte Persönlichkeiten mit Seebestattung

Bestattungen im Wasser haben eine lange Tradition. Wir kennen diese insbesondere durch die Seefahrer. Unter ihnen ist es seit Jahrtausenden Brauch, Verstorbene im Wasser zu bestatten. Auch die Inder übergeben die Toten dem heiligen Fluss Ganges. Ihre Seelen finden dort ihre Ruhe.

Von folgenden berühmten Persönlichkeiten wurde auf See Abschied genommen:

  • Neil Armstrong (1930–2012, Asche wurde im Atlantik bestattet)

  • Edmund Hillary (1919–2008, Asche wurde vor Neuseeland im Hauraki Gulf bestattet)

  • Alfred Hitchcock (1899–1980, Asche wurde im Pazifik bestattet)

  • Rock Hudson (1925–1985)

  • Janis Joplin (1943–1970)

  • John F. Kennedy, Jr. (1960–1999, Asche wurde im Atlantik bestattet)


Wasserlösliche Urne für Seebestattung

Vor- und Nachteile der Seebestattung

Kritische Stimmen monieren, dass Hinterbliebene nach einer Seebestattung das Grab als örtlichen Bezugspunkt vermissen könnten. Ich bin jedoch der Meinung, dass das Wasser als Erinnerungsstätte gesehen werden soll. Dieses ermöglicht es den Angehörigen fast überall zu gedenken. Auch die Kosten verteilen sich gegenüber herkömmlichen Bestattungen anders: Die Ausgaben für den Grabstein und die jahrelange Grabpflege entfällt. Auch eine allfällige Grabmiete, welche in einigen Gemeinden verrechnet wird, ist nicht nötig. Zudem kann für die Kremation ein günstiger Sarg verwendet werden. Jedoch braucht es für die Beisetzung auf dem See ein Schiff.

 

Weltliche Abschiedsfeiern nehmen enorm zu

Zugegeben, ich bin vielleicht etwas voreingenommen, aber Seebestattungen sind auch für mich immer wieder etwas ganz Besonderes. Denn ich liebe das Wasser. Sei es beim Spazieren am Ufer, Paddeln mit dem Stand-Up-Board, beim Fahren auf Schweizer Seen oder auf Kreuzfahrten.




Mir gefällt auch die Symbolik, wie sie beispielsweise durch folgenden Spruch ausgedrückt wird:


Du setzt deine Reise fort wie ein Schiff, das am Horizont verschwindet.

Auch wenn wir dich nicht sehen, du bleibst für immer in unserem Herzen.


Sie interessieren sich für eine Seebestattung?

Melden Sie sich unter 041 610 73 12 oder via Kontaktformular.

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